STATION ROTMILAN

ROTMILAN BEI UNS

Der Rotmilan (Milvus milvus) ist ein auffälliger und durch sein charakteristisches Flugbild leicht erkennbarer Greifvogel. Er ist eine typische Art in Agrarlandschaften, wo er Offenland und Felder zur Nahrungssuche nutzt. Bei der Jagd auf Beute nutzt er die Thermik und schraubt sich durch kreisende Bewegungen in die Höhe, von wo aus er sich mit wenigen Flügelschlägen gleitend zu seinem Ziel bewegt. Rotmilane gelten daher als Meister im Energiesparen.

Er ist ein Vogel Europas - Deutschland beherbergt dabei ca. die Hälfte des Weltbestandes und hat deshalb eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser Greifvogelart. Dies trifft auf keine andere Vogelart zu.

Ursprünglich ein Kurzstreckenzieher überwintert der Rotmilan, infolge der klimatischen Veränderungen, auch zunehmend bei uns.

FLUCHTDISTANZ FRÜHER UND HEUTE

„Die mittelalterlichen Zeiten, in denen der Rotmilan z. B. in London ein bekannter Vogel war, der Schulkindern im Vorbeiflug Brote und Geflügelkeulen aus den Händen riss, sind längst vorüber. Heute hält der Rotmilan infolge jahrhundertelanger Verfolgung gegenüber dem Menschen eine Fluchtdistanz von 100 bis 300 m ein. Nur während der Nahrungssuche über kleinen und mittelgroßen Ortschaften ist der Milan oft aus größerer Nähe zu sehen.“

  • (Quelle: Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (Hrsg.): Von Menschen und Milanen, https://rotmilane.eu/der-rotmilane-milvus-milvus/von-menschen-und-milanen/, abgerufen 22.06.2023)

GREIFVOGEL IN GEFAHR

Faktoren, die die Populationsgröße negativ beeinflussen, sind das fehlende Angebot an geeigneten Nistplätzen sowie natürliche und anthropogen bedingte Beeinträchtigungen wie z.B. menschliche Verfolgung, Verkehr, Freileitungen und Windenergieanlagen. Die Intensivierung der Landwirtschaft und die damit einhergehenden Veränderungen der angebauten Kulturpflanzen, führen außerdem zu einer reduzierten Nahrungsverfügbarkeit für die Greifvögel. Hinzu kommen die Verluste in den Durchzugs- und Überwinterungsgebieten, insbesondere durch illegale Verfolgung. Rotmilane können bis zu 30 Jahre alt werden, sterben aber aufgrund der genannten Gefährdungen meist viel früher.

SAGEN UND MYTHEN

„Es überrascht kaum, dass sich um einen derart auffälligen Vogel wie den Rotmilan eine Vielzahl von Sagen rankt. Besonders schön ist der auf Sardinien lange Zeit heimische Aberglaube, dass dem, der einen Rotmilan tötet, „die Flinte für immer unbrauchbar werde und demselben in dem Jahre sein Weib stirbt“. Durch derartige Geschichten wurde der Milan lange Zeit indirekt geschützt.

Andererseits sollten Fleisch, Leber und Galle sowie Schmalz und Kot des Rotmilans „in der Arzneykunde Wunder“ wirken. Auch war die Gabelweihe als Wetterprophet gefragt: Flog er hoch, bedeutete dies heiteres, trockenes Wetter, flog er niedrig „und schreyet“, so sollte Regen folgen. Zeitweise hielt man den Rotmilan sogar für das Weibchen des Wanderfalken, was aber schon um 1790 aufgeklärt wurde.

  • (Quelle: Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (Hrsg.): Von Menschen und Milanen, https://rotmilane.eu/der-rotmilane-milvus-milvus/von-menschen-und-milanen/, abgerufen 22.06.2023)

Weiterführende Links:

    gera forest

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    gera forest

    Rotmilan auf Jagd (Foto: Silvio Heidler)

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    Rotmilan im Flug (Foto: Silvio Heidler)

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    typischer Lebensraum (Foto: Silvio Heidler)

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