LEBEN IN KOLONIEN – NAHRUNGSSUCHE IM ALLEINGANG
Graureiher (Ardea cinerea) brüten häufig in Kolonien auf hohen Laub- und Nadelbäumen. Nur selten bauen sie ihr Nest abseits von Artgenossen. Die Kolonie bietet vor allem Schutz vor diversen Nesträubern und wirkt sich daher positiv auf die Entwicklung der Nestlinge auf.
Bei der Futtersuche sind Graureiher jedoch als Einzelgänger unterwegs. Dabei lauern sie ihrer Beute auf und stoßen blitzartig mit ihrem dolchartigen Schnabel zu. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, aber auch Amphibien, Kleinsäugern, Reptilien, Jungvögeln und Insekten.
FLUGHALTUNG – UNTERSCHEIDUNG VON ANDEREN GROßEN VOGELARTEN
Im Gegensatz zu Störchen und Kranichen, zieht der Graureiher seinen Hals beim Fliegen ein. Der Flug selbst ist gekennzeichnet durch langsame Flügelschläge. So entsteht das typische Flugbild, anhand dessen man die Reiher schnell identifizieren kann.
GEFÄHRDUNG – DER NAME IST PROGRAMM
Früher nannte man den Graureiher auch Fischreiher. Der Name war besonders im Herbst Programm: Mit dem Ablassen der Fischteiche im Herbst, entstanden Flachwasserbereiche mit viel leichter Nahrung für den Schreitvogel. Das konnte zu hohen Schäden in der Fischzucht führen. In der Vergangenheit ist der Graureiher daher stark bejagt und die Bestände enorm dezimiert worden. Erst eine ganzjährige Schonzeit ließ die Bestände wieder erholen. Heute gilt er nicht mehr als gefährdet. Mittlerweile gibt es Sonderregelungen zum Schutz der Teichwirtschaften auch in Thüringen.
Zu den natürlichen Feinden gehören z.B. Marder (Martes foina), Uhu (Bubo bubo), Rabenvögel, Füchse (Vulpes vulpes) und Waschbären (Procyon lotor). Diese haben es überwiegend auf die Jungvögel (Nestlinge) abgesehen. So überleben nur etwa 30 Prozent der Jungtiere die ersten sechs Monate.
Graureiher bei der Landung (Foto: Silvio Heidler)
Graureiher mit einem Fisch (Foto: Silvio Heidler)
Graureiher auf Nahrungssuche (Foto: Silvio Heidler)